Swami's Yoga Retreat - so viel Liebe und Frieden
02.12.2017Australien, NSWabenteuer
4 (2 Bewertungen)Kenthurst, Sydney
Australien ist ein großes Land. Wirklich riesig. Es per Auto zu durchfahren und zu erkunden, kostet nicht nur viel Sprit, sondern auch enorm viel Kraft und beansprucht die Ausdauer. Obendrein hat es auch noch viel zu bieten, es lauern an jeder Ecke atemberaubende Attraktionen. Sich zwischen Tacho und Tierwelt nicht zu verlieren, kann manchmal ganz schön schwer sein.
17.000 gefahrene Kilometer und zwei Wochen Dauerregen von Brisbane nach Sydney haben unsere Traveller-Akkus aufgebraucht. Doch als wir die Pause brauchten, fanden wir einen wundervollen Ort am äußersten Rand von Sydney, der wohl berühmtesten australischen Stadt. Swami’s Yoga Retreat bot uns nicht nur ein paradiesisches Zuhause, sondern auch die Möglichkeit viel über uns herauszufinden und Neues auszuprobieren. Vor allem haben wir hier die Zeit gehabt, unseren weiteren Weg zu finden.
Bali ist unsere Inspiration, workaway.info die Ressource
Nach der Durchquerung des Outback verlängerten wir durch einen Kurztrip auf die Trauminsel Bali unser Touristenvisum für Australien. Im kulturellen, spirituellen und Yoga-Zentrum Ubud flößten wir unseren erschöpften Seelen neue Kraft ein. Das war tief beeindruckend und genau das, was wir gerade brauchten. Und so ist es auch wenig verwunderlich, dass uns anschließend Bianca einen tollen Volunteering-Platz in Australien suchte, der irgendwas mit Yoga zu tun haben sollte. Und so landeten wir dank workaway in Kenthurst, knapp eine Stunde von Downtown Sydney entfernt.
Was ist workaway und was macht man da?
Es gibt jede Menge von Volunteer-Stellen rund um die Welt. Auf Webseiten wie workaway.info oder helpx.net kommt man gegen einen kleinen Mitgliedsbeitrag in Kontakt mit Gastgebern. Meistens bieten diese Gastgeber Unterkunft und Verpflegung gegen eine gewisse Stundenanzahl Mithilfe im Haushalt, auf der Farm, in einer Schule, einem Geschäft oder eben einem Yoga-Zentrum an. Doch Vorsicht, die Suche nach solchen Stellen ist nicht immer einfach oder sorgenfrei und kann euch manchmal enorm viel Geld kosten. Wenn es zu gut ist um wahr zu sein, dann ist es das meistens auch.
Ein magischer Ort zwischen vielen Bäumen
Swami’s Yoga-Retreat ist für sich schon eine Attraktion. Wunderbar ruhig gelegen, abseits der Hektik einer Metropole. Umgeben von Natur, inmitten des australischen Buschs in New South Wales. Es duftet wunderbar nach Eukalyptus und bunte Papageien bevölkern die Bäume. Während tagsüber das unverwechselbare Lachen des Kookaburras erschallt, hört man des nachts manchmal sogar Wallabies erschrocken davon hoppeln. Swami Sarasvati ist eine Berühmtheit Australiens. Zum ersten Mal war sie Ende der 60iger als junge Frau im Fernsehen in ihrer eigenen Yoga-Sendung zu sehen. Über viele Jahre führte sie täglich Wissbegierige TV Zuschauer an die Kunst des Yoga heran und inspirierte somit auch deren Nachwuchs. Dieser kommt heute in das vor knapp 50 Jahren erschaffene Mini-Resort in Kenthurst, um sich von den Strapazen des urbanen Stresses zu erholen.
Im Angebot sind unterschiedlichste Yoga-Klassen, Meditationskurse, Wanderungen, Stretchings sowie Erholung im Pool oder in der Sauna. Nicht zu vergessen: Das wundervolle Essen. Dem gesundheitsbewussten Gast werden drei ausgewogene Mahlzeiten am Tag serviert, alles wenigstens vegetarisch, wenn nicht sogar vegan. Es gibt zwar Internet, doch die Verbindung auf den Zimmern ist eher eingeschränkt. Es gibt keinen TV, dafür aber jede Menge interessanter Bücher im Regal. Alles rund um die Themen Gesundheit, Yoga, Meditation, Fasten, Erleuchtung, Religionen und Spiritualität (...). Es gibt also viele Möglichkeiten, zu entschleunigen und all diese machen den Ort so magisch. Ob Workaholic oder Weltreisender, ob Mutti von vier Kindern oder Rentnerpärchen: Yoga bringt die Welt zusammen.
Also haben wir uns dort vom Urlaub erholt?
Ja und nein. Zu allererst sind wir ja nicht im Urlaub. Wie oben beschrieben, kann Reisen sehr anstrengend sein. Zum Anderen arbeitet man als Helfer einige Stunden täglich und trägt so zur erholsamen Atmosphäre des Retreats bei. Zudem ist Yoga seit Neuseeland ein mehr oder weniger fester Bestandteil unseres Alltagslebens. Und so ergibt sich aus dem Schönen auch das Nützliche, da jeder Helfer auch die Angebote des kleinen Resorts nutzen darf.
Aber noch viel besser: Wir durften uns ausprobieren. In den ersten Wochen waren wir eher für alltägliche Aufgaben, wie Zimmerreinigung, Gartenarbeit, Handwerksarbeit oder generelle Reinigung verantwortlich. Dann aber hat uns Sanjay, Swamis Sohn und nun hauptverantwortlich für die Geschicke des Retreats, sein vollstes Vertrauen geschenkt und uns die Küche überlassen. Mit ein bisschen Schützenhilfe in Sachen Mengen und Auswahl an Speisen, stürzten wir uns euphorisch in dieses Abenteuer: Kochen für Gäste. Und das bedeutete Stress und Spaß zugleich.
Wir hatten zuvor schon hin und wieder den Ofen für Kuchen oder Cream-Cheese-Brownies genutzt und viel Lob von den Gästen, sowie den anderen Helfern geerntet. Jedoch für eine ganze Mahlzeit verantwortlich zu sein, war eine echte Herausforderung. Kochen für zwei oder vier Hungrige kennt man. Kochen für 25 Personen jedoch war Neuland. Doch schon nach dem ersten Abendessen stärkten uns alle den Rücken. Den Gästen hatte es hervorragend geschmeckt, ebenso wie unseren lieben Kollegen. Und Sanjay adelte unser Essen mit einem „Superb“.
Und so hatten wir einen neuen Job. Jeden Tag durften wir entweder Mittag oder Abendessen kochen und servieren. In der Regel gibt es zwei Hauptspeisen, Stärkebeilage (wenn nicht schon in der Hauptspeise vorhanden) und zwei Salate, diverse Dips oder Saucen und hin und wieder ein Dessert. Wir erfreuten uns stets einer tollen Resonanz. Viele Gäste fragten nach Rezepten, einige wollten gerne umgehend unser (noch nicht existierendes) Restaurant oder Café besuchen.
tastethecultures: Von der Idee zur Umsetzung
Geboren wurde die Idee zu unserem Foodblog bereits in Neuseeland. Fundiert Gedanken haben wir uns auf den Cook Islands gemacht. Deren Esskultur war sehr inspirierend. So richtig an die Arbeit machten wir uns aber erst, als so viele Gäste in Kenthurst nach Rezepten fragten. Und nach langer Arbeit war es endlich soweit. Unsere Rezeptesammlung aus aller Welt hatte ihre Geburtsstunde in Swami’s Yoga Retreat.
Wir lieben nun mal Essen und Kochen für unser Leben gern. Entsprechend geht es im Kern unseres Foodblogs darum, Rezepte aus den verschiedenen Ländern und Kulturregionen, die wir bereisen, mitzunehmen. Wir glauben, man kann einen sehr guten Eindruck in die Seele eines Landes oder einer Kultur bekommen, indem man sich besonders auf die Speisen, Rezepte und Zutaten einlässt. Und das wollen wir gerne abbilden.
Viele Rezepte, die wir bei Swami’s ausprobiert haben, landen in unserer Sammlung. Nicht nur, weil wir die Gelegenheit für Fotos hatten, sondern auch, weil wir diese gesundheitsorientierte Esskultur lieben. Von Smoothies über gegrilltes Gemüse bis hin zu mehl- und zuckerfreien Brownies, veganen Kuchen oder Energy-Balls.
Appetit bekommen? Schaut einfach mal rein und lasst euch von unserer Kultur-Rezeptsammlung tastethecultures inspirieren.
So viel Liebe passt in ein Fazit
Freiwilligenarbeit bietet nicht nur eine Möglichkeit, kostengünstig in der Fremde zu überleben. Aus dieser Fremde wird schnell ein Zuhause, aus Fremden werden Freunde oder Familie. Man bekommt die Möglichkeit, sich in vielerlei Dingen auszuprobieren und lernt sehr viele neue Fähigkeiten, wenn man möchte. Und obendrein wird man mit einem tollen Gefühl belohnt. Das Gefühl, bei etwas geholfen zu haben. Ohne, dass Geld geflossen ist. Ohne, dass jemand von irgendwas profitieren muss. Man ist füreinander da und hilft sich. Nun mag das jemand gerne sozialistisch nennen. Wir nennen das menschlich. Der ein oder andere mag es zum Beispiel auch aus dem Vereinsleben kennen. Und hier noch ein Hinweis: workaway oder helpx gibt es auch in Deutschland.
Swami’s ist bestimmt ein sehr spezieller Ort. Es bietet so viele Annehmlichkeiten, dass es extrem schwer fällt, sich wieder auf den Weg zu machen. Doch es sind ganz gewiss auch die Personen, die es so besonders schön machen. All die Personen, mit denen man tolle Erfahrungen macht und den manchmal nicht so geliebten Job erledigen muss. Mit denen man gemeinsam Yoga lebt oder manchmal durch die halbe Nacht quatscht oder bis zum Zwerchfell-Kolapps Brettspiele spielt. Wir sind sehr dankbar für die wunderbare Zeit, all die Inspirationen, die positive Energie und all die Liebe, die wir durch diesen Ort erfahren durften.
Abenteuer-Übersicht
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