Erste Schritte auf neuseeländischem Boden
12.02.2016Neuseeland, Nordinselabenteuer
5 (1 Bewertung)Wellington
Es ist verrückt, wie schnell die Zeit vergeht: Gerade noch Weihnachten unterm Tannenbaum gefeiert, schließlich auch die Abschieds- und Geburtstagsparty überlebt und schon ist der Tag des Abfluges gekommen. Viel schneller als wir es gerade gebrauchen können: Wenn man überlegt, was wir noch alles auf der To-do-Liste stehen haben.
Der letzte Monat im alten Leben
Aber es hilft nichts - wir müssen weiter Sachen auf dem Dachboden und über der Praxis in Bad Liebenstein verstauen und es ist einfach kein Ende in Sicht. Irgendwann jedoch ist es vollbracht und alle größeren Dinge sind eingelagert. Danke an dieser Stelle nochmal an alle Helfer, vor allem an unsere Eltern und wie immer an die treusten und fleißigsten Helfer Alex, Koppi und Jeanine.
Man kann nicht oft genug DANKE sagen.
Am Montag, den 08.02., sollten wir dann in Erfurt final unsere Wohnung bzw. den Schlüssel abgeben, nicht jedoch ohne auf die Nachbesserungswünsche der Verwalterin einzugehen und das Bad zu putzen. Anschließend gab es ein spätes Mittagessen in Bad Liebenstein und finales Packen auf den letzten Drücker. Es war mehr ein kopfloses Sachen in die Rucksäcke stopfen, als ein durchdachtes Packen. Na das kann ja was werden. Wie wir dabei alles zurückgelassen haben, was nicht ins Gepäck passte, ist uns nicht nur hochgradig peinlich, sondern tut uns natürlich auch super Leid!
Aber es half nichts, die Zeit drängte. „Der Flieger geht um 20:30h, wir müssen los Richtung Frankfurt am Main“. Die Fahrt verlief glücklicherweise unproblematisch, sodass wir pünktlich 18:30h einchecken konnten. Die Verabschiedung war dann auch kurz und schmerzlos, aber nicht ohne Tränen. Ab durch den Sicherheitscheck und nun auf dem Gate das erste Mal einen kurzen Moment verschnaufen und realisieren, dass es nun losging.
Land in Sicht! Wir fühlen uns wie die müdesten Forscher aller Zeiten
Am 10.02. landeten wir um 16:30h in Wellington, Neuseeland. Hinter uns lagen ungezählte Stunden zwischen wach sein und schlafen im Flugzeug, auf den Gates oder irgendwo dazwischen. Glücklicherweise gab es an Bord ein reichhaltiges Entertainment Programm, sodass man die Zeit einigermaßen verbringen konnte. Trotzdem war der Flug von Dubai nach Melbourne wie ein zäher Kaugummi, der sich in die Länge zieht, bis man es kaum noch auf den Sitzen aushält. Egal - man vergisst die Strapazen, sobald man endlich am Zielflughafen gelandet ist. Jeder musste an Board der Maschine eine Immigration Card ausfüllen und angeben, was man so im Gepäck mit sich führt. Hauptsächlich geht es um tierische Produkte, Lebensmittel, Campingzubehör, aber auch Medikamente und insbesondere Bienenprodukte. Im Ankunftsbereich durchforsteten wir dann unser Handgepäck sicherheitshalber nach Essbarem. Der anschließende Costums Check verlief total unproblematisch - wir hatten ja auch alles ehrlich deklariert - und nur einen Stempel im Pass später waren wir plötzlich eingereist. Mit dem Airport Shuttle ging’s über Berg, Tal und Tunnel in die Innenstadt, wo wir dann wir erstmal im Hostel eincheckten. Um uns den Start so leicht wie möglich zu machen, hatten wir vorab von Deutschland aus die ersten beiden Nächte im Nomads Capital Backpackers Hostel gebucht: 6-Mann/Frau-Zimmer.
Auf unserm Zimmer waren zwei Schwedinnen, ein Naumburger und ein Südländer, der sich als hochgradig wortkarg herausstellte und direkt am nächsten Morgen abreiste, ebenso wie eine der Schwedinnen. Nach dem ersten free dinner (Lockangebot, des Hostels – aber eine unglaublich scharfe Mahlzeit) und dem ersten Bier in New Zealand (notwendig, um das Essen zu überleben) ging’s ein wenig Bummeln, um der Müdigkeit entgegen zu wirken. Auf dem Weg noch schnell in einen Supermarkt (New World), um Kleinigkeiten für den nächsten Tag zu holen und die ersten NZ Dollar auszugeben. Nach gehörigem Schwatz mit dem Zimmergenossen ging’s dann aber auch nicht zu spät ab ins Bett.
Immer noch Organisatorisches zutun
Die erste Nacht schliefen wir erstaunlich gut, wahrscheinlich auch dem fehlenden Schlaf der letzten Wochen und der Anreise geschuldet. Unseren ersten richtigen Tag in Neuseeland begannen wir zunächst mit selbst gemachten Pancakes – das inkl. Frühstücksangebot des Hostels: ein Eimer mit Fertigteig, drei Kochstellen und zwei Pfannen. Nach diesem „ausgiebigen Mahl“ vertieften wir uns in die Online Recherche zu den anstehenden Themen wie Campervan Kauf, Bankkonto, Steuernummer und lokale Handynummer. Für die Kontoeröffnung bekamen wir bei ANZ dann direkt einen Termin für Freitagmittag, bei dem wir auch alle Karten etc erhalten sollten. Anschließend haben wir auch gleich die erste Bekanntschaft mit der neuseeländischen Post gemacht, der Fahrzeugschein unseres Autos in Deutschland hatte eine lange, allerdings ungewollte Reise auf sich genommen (yeah – alles geht drunter und drüber).
Soweit so gut, dann standen wir schon vor dem ersten größeren Problem, denn das Hostel war ab der folgenden Nacht völlig ausgebucht, so dass wir keine weitere Nacht buchen konnten. Was nun? Nach einem diesmal nicht ganz so scharfen Essen fielen wir ungewiss über die nächste Schlafgelegenheit ins Bett!
Eine unerwartete Reise
Die Nacht war unruhig bis verrückt: Eine der zwei neuen Mitbewohnerinnen war ein wenig – naja – seltsam: Sie stolperte und polterte gegen 3:00h ins Zimmer, fummelte an Steckdosen herum, murmelte irgendwas vor sich her und machte schließlich knallhart das Licht an. Als alle noch ihre Augen rieben, fragte sie ganz selbstverständlich alle aufgeschrockenen Schlafenden, was zur Hölle denn hier los sei?! Offenbar ist Sie zur Hölle los. Sie konnte ihr Handy nicht laden. Das funktioniert auch nur, wenn ein Schalter eingeschaltet ist, der nun auch alle Lampen aktiviert hat. Herrlich.
Entsprechend unausgeruht wurden am nächsten Morgen die 7 Sachen gepackt. Leider kamen wir dann zu spät für unsere Pancake-Session. Es gab leider immer noch keinen Schlafplatz in Wellington übers Wochenende – keinen Einzigen (nicht mal Couchsurfing hat was gebracht), aber da steht ja auch noch eine Reise nach Tauranga oder Auckland auf dem Plan. Denn dort steht ein Van, der von Interesse sein könnte.
Also ging’s nach einem schnellen Emailcheck „auf gut Glück“ zum Abfahrtsplatz des Fernbusses. Der fuhr nur leider nicht (nach Tauranga), also verabredeten wir uns mit dem Van-Verkäufer auf Samstagmorgen in Auckland. „Ok, dann verbringen wir mal den Tag in Wellington, wie die Vagabunden mit all unserem Kram.“ Aber immerhin konnten wir so unseren Termin bei der Bank in Ruhe wahrnehmen. Innerhalb einer halben Stunde öffnete uns eine super freundliche Jayden (Bankangestellte) unseren Bankaccount samt fertiger EFTPOS Cards (EFTPOS entspricht unserer EC Karte). „Klasse, das war einfach und unkompliziert“, und wieder einmal heben sich die Neuseeländer durch ihre ungezwungene Freundlichkeit hervor. Anschließend chillten wir ein bisschen, erledigten Dies und Das, genossen Kuchen und Kaffee und probierten uns ein wenig an der neu erstandenen Kamera (Panasonic Lumix FZ-300). 9:45h war dann Abfahrt Richtung Norden mit dem mana Bus, womit auch vorerst unsere Stippvisite in Wellington endete.
Abenteuer-Übersicht
2adventurers Fotos aus
Wellington
2adventurers Fotos aus
Wellington
0 Kommentare
Bislang gibt es zu diesem Beitrag noch keinen Kommentar. Willst du nicht vielleicht der/die Erste sein?